Und jedes Jahr grüßt das Murmeltier in Form einer kulinarischen Watsche- oje, es ist wieder Fastenzeit. Oder: zum Glück endlich einen Grund haben, um auf Ungesundes zu verzichten!?
Zugegeben, ich bin eine Naschkatze und ja, ich liebe Süßes! Allerdings geht es mir danach manchmal auch nicht sonderlich gut, ich werde hibbelig und unrund als Folge des Überzuckers. Außerdem führt abendliches Naschen zu schlechtem Schlaf, weil der Körper damit beschäftigt ist unnötige Mengen an Energie zu verwerten.
Daher bin ich jedes Jahr auch ganz erleichtert meinem Körper eine kurze Verschnaufpause anzubieten und 40 Tage zuckerfrei (kein weißer Industriezucker) zu leben. Mehr dazu folgt weiter unten im Text. Da ich mich nach wie vor in der Stillzeit befinde und auf keine Nährstoffe verzichten möchte, werde ich den Fastenklassiker Fleisch weiterhin konsumieren, wie es mein Appetit wünscht.
IN STILLZEIT UND SCHWANGERSCHAFT SOLLTE MAN KEINE DIÄT HALTEN!!
Auf Alkohol verzichte ich ja ohnedies schon seit Juni 2015, von daher werde ich mich hauptsächlich auf meine größte Schwäche konzentrieren- dem Zucker!
Die effektivste Form den Stoffwechsel zum „Neustart“ zu verhelfen und das „System“ zu säubern ist wirklich zu Fasten – in Form von NICHT ESSEN. Erwiesenermaßen sorgt das dafür, dass sich der Stoffwechsel selbst helfen kann, um wieder von Natur aus vorgegeben zu funktionieren. Wir essen eigentlich viel zu viel. 3x täglich und das 7x pro Woche- das lag nicht im Sinne des Erfinders. Der Urmensch hat nämlich nicht täglich Nahrung bekommen, daher hat er alle paar Tage gefastet und darauf sind wir eigentlich programmiert. Aus diesem Grund tut es unserem Stoffwechsel ganz gut mal eine Verschnaufpause einzulegen.
Was ist der „Fasteneffekt“?
Als Fasten bezeichnet man den Nahrungsentzug auf längere Zeit. Das bedeutet, wenn ich mir 7x am Tag Smoothies reinpfeife, ist das KEIN FASTEN.
Fastende ernähren sich hauptsächlich von Wasser oder dünner, leerer Suppe. Ganz schön fad?!
In den ersten Tagen durchlebt man eine gefühlte Hölle. Man erlebt Hunger, Schwindel, Kreislaufschwäche, Launenhaftigkeit, Kopfschmerzen, etc. (Gut, dass es dafür eigens eröffnete Hotels gibt, für die man eine Menge Geld bezahlt!) Ja, diese Zustände sind unangenehm, aber normal. Der Körper ist auf Entzug, er rebelliert wie ein kleines trotziges Kind und schmeißt einmal den ganzen Mist raus, den wir so reingefuttert haben, das System fährt hinunter bis zu dem Punk, wo man sich denkt: WTF, wieso tu ich das eigentlich? Durchhalten und dann: Geschafft! Das Programm „Notfall“ fährt hoch und der Körper arbeitet völlig ohne Benzin von außen weiter. Es arbeitet ganz von allein, ohne Schmutz und Mist, den wir in uns reinfuttern und plötzlich, siehe da: hohe Blutzuckerwerte stabilisieren sich, Verdauungsprobleme regulieren sich, Cholesterinwerte nähern sich wieder dem Normbereich. Ja, man munkelt sogar, dass Fasten auf die Heilung von Krebs Auswirkungen hat.
Wir haben Energie, können klar denken, benötigen weniger Schlaf, sind gut drauf und empfinden keinen Hunger.
Das meine Lieben, diesen Zustand aus Glückseligkeit und Regulation des Stoffwechsels nennt man den Fasteneffekt. Alles ist easy und der Körper „heilt“ sich sozusagen selbst. Der Körper wurde nun „neu aufgesetzt“- er arbeitet schnell und effektiv. Was will man mehr?
Der größte Nachteil: Man verliert Muskelmasse, damit muss man rechnen. Wer also fastet um abzunehmen wird nicht erfreut sein, wenn danach das Gewicht wieder schnell oben ist.
„Wer sollte NICHT fasten“?
Prinzipiell würde ich das reine Fasten nur mit ärztlicher Begleitung empfehlen für jene, die es das erste Mal probieren. Außerdem dürfen Schwangere, Stillende und Kranke nicht fasten (wobei das ja eigentlich wieder heilend wäre… aber ich muss das sagen. Nur Ärzte und Diätologen dürfen Kranken Empfehlungen aussprechen!).
Im Winter empfehle ich Fasten auch nicht besonders dünnen und unterkühlten Menschen. Durch das Fasten wird das Kältegefühl nochmals verstärkt.
Sportler dürfen fasten, wenn sie sich in der Wettkampfpause befinden. Hobbysportler sollten auf hohe Intensitäten verzichten.
Was treibe ich nun die nächsten 40 Tage?
Ich stille, das bedeutet ich faste nicht in dem Ausmaß- das würde nur meinem Kind und mir schaden. Eine Stoffwechselregulation benötigt in der Regel 2 Wochen. Ziel wäre es dann natürlich das Niveau zu halten- man möchte ja auch nicht mit frisch geputzten Schuhen in die nächste Gatschlacke hüpfen.
Die ersten 2 Wochen der Fastenzeit werde ich vegan essen. Ich erhoffe mir dadurch einen kleinen „Fasteneffekt“.
Durch hauptsächlich vegane (und zuckerfreie) Ernährung ernähre ich meinen Körper neutral/basisch. Durch Sport übersäuere ich wieder den Körper- es ist ein tägliches auf- und ab und ganz normal. Der Körper reguliert sich selbst zwar ganz gut, aber durch eine basenhaltigere Ernährung unterstütze ich ihn dabei und er ist nicht dauernd damit beschäftigt es selbst zu tun. (Ein Artikel über Säure- Basen- Haushalt folgt demnächst!) Ich gebe ihm daher eine Verschnaufpause. Ich bin schon sehr gespannt, ob sich das irgendwie bemerkbar macht, zum Beispiel durch das Schlafverhalten, Verdauung, Energielevel, Konzentration, etc.
Während der gesamten 40 Tage werde ich zuckerfrei leben. Mein Ziel ist es nicht abzunehmen. Zucker hat dieselbe Suchtwirkung wie Kokain, der Gusta kommt zum Großteil aus dem Gehirn und da möchte ich einen Riegel vorschieben. Es ist richtig interessant zu beobachten, wie man Ende der Fastenzeit auch kein Bedürfnis mehr nach Süßigkeiten hat und dadurch bewusster und vernünftiger damit umgehen kann. Ich werde daher auf weißen Zucker und auf Rohrzucker verzichten (der bei mir ohnedies nur in gekauften Naschwaren vorkommt, weil wir daheim keinen Zucker benutzen). Ich werde auch keine Zuckerersatzstoffe verwenden, weil es ja nichts bringt, wenn ich dem Gehirn weiter den Süß- Reiz liefere. Ich werde allerdings nicht auf Obst verzichten und bei Bedarf einen zuckerfreien Obstriegel essen, da ich als stillende Mutter täglich 700kcal mehr benötige durch die Produktion der Muttermilch. Ich esse daher öfter und benötigt manchmal auch schnell etwas, vor allem vorm Sport.
Gemüse wird ein wichtiger Bestandteil meiner Ernährung sein die nächsten 40 Tage! Gut so.
Ich bin gespannt auf die 40 Tage und ja, es klingt komisch, aber ich freue mich bereits darauf- und darauf euch zu berichten!