Über kaum ein Thema in der Gesundheitsbranche wird so heftig diskutiert, wie über unseren Fleischkonsum. Zugegeben, es kursieren so viele Meinungen herum, manchmal weiß man echt nicht mehr, ob es nun gesund oder ungesund ist Fleisch zu essen…
Ich habe diesen Artikel in 2 Teile eingeteilt, da meine Berichterstattung umfangreicher als erwartet ausgefallen ist und im Februar 2017 einen online Fragebogen von Fitme-licious auf Facebook veröffentlicht. Die Auswertungen habe ich in diesen Artikel eingebaut.
1/ Sind Menschen Fleischesser?
Jein… – Die Antwort ist ungefähr genauso vielfältig, wie die unterschiedlichen Hautfarben und Sprachen der Weltbevölkerung. Ja, genau- je nach Kultur variiert die Antwort. Ob ihr gute Fleischverwerter seid oder nicht hängt in erster Linie davon ab, wo eure Ur-ur-ur-ur (…) Großeltern gelebt haben und wie sie sich an ihre Umwelt und daher auch an die Ernährung angepasst haben. Zweifelsohne haben Forschungen ergeben, dass Menschen auch früher schon Fleisch gegessen haben. Forschungen haben aber auch ergeben, dass Menschen auch Pflanzliches zu sich genommen haben. Ich würde daher den Menschen als Allrounder bezeichnen, für mich ist daher der Mensch nicht eindeutig so kategorisierbar wie zum Beispiel ein Pandabär, der hauptsächlich nur Bambus futtert.
2/ Wie oft darf man Fleisch essen?
Laut Fragebogen essen 57% 3x und öfter Fleisch pro Woche.
35% halten sich an die 1-2x pro Woche- stelle ich mir nur die Frage ob hier Schinken und Wurst eingerechnet wurde?
7% leben vegetarisch.
Immerhin können sich 28% vorstellen vegetarisch zu leben.
Von Experten wird ein Konsum von 2x pro Woche empfohlen, inkl. Wurstwaren. Das geht aus der Gesundheitsstatistik hervor, um Krankheiten wie Übergewicht und Gicht zu vermeiden.
3/ Fragebogen: Würdet ihr Tiere selbst schlachten, um sie zu verzehren?
25% gaben an, ja sie würden ein Tier eigenhändig schlacht.
75% würden es nicht tun.
Warum würden nur 25% ein Tier selbst schlachten, wenn doch 93% von euch sind Fleischesser sind?!
Ich gebe zu, ich selbst kann auch kein Schwein oder eine Kuh schlachten, weil ich es nicht übers Herz bringen würde.
Was hat der Konsumwahn mit unserem Essbewusstsein angestellt? Ist uns bewusst, dass für ein Schnitzel ein Tier getötet wurde? Wieso denken wir daran nicht?
Vielleicht sollten wir mit dem Genuss von Fleisch bewusster umgehen, es mit Respekt und Dankbarkeit genießen, es nicht als selbstverständlich sehen, dass wir Fleisch essen. Immerhin ist ein Lebewesen dafür gestorben.
4/ Was sind die positiven Benefits von Fleisch?
15% von euch gehen davon aus, dass es keine gesundheitlichen Vorteile gibt (da 7% von euch aber vegetarisch leben, essen ein paar von euch Fleisch, obwohl sie nicht überzeugt sind davon).
85% sind davon überzeugt, dass der Fleischverzehr Gutes mit sich bringt. Auf die Frage welche Vorteile, habe ich folgende Antworten bekommen:
- Eiweiß- (Muskelaufbau) und Eisenlieferant – häufigsten Antworten
- Fleisch enthält Nährstoffe, die anders schwerer zuzuführen sind
- Lieferant für wichtige tierische Fette
- Man kann nicht alle Nährstoffe über pflanzliche Nahrung abdecken
Hier die positiven Hardfacts:
- Fleisch ist ein guter Eiweißlieferant, und da unsere Zellen jene der Tiere sehr ähneln, können wir ohne Zweifel das Protein gut in unseren Körper einbauen.
Im Vergleich zu Gemüse: Brokkoli enthält zwar auch Eiweiß, dennoch müsste man 800g Brokkoli essen, um auf dieselbe Menge Protein in 100g Putenfleisch zu kommen.
Wobei, mich stört das persönlich nicht, ich liebe Brokkoli…
- Eisen: Ja Fleisch ist ein Eisenlieferant. Wozu brauchen wir Eisen? Für den Sauerstofftransport im Blut um leistungsfähig zu sein. Klarerweise enthalten die blutreichen Organe (wie Leber) das meiste Eisen. Wie verhält es sich im Vergleich zur pflanzlichen Kost? 100g Putenfleisch enthält 3mg Eisen. Linsen enthalten in 100g aber zum Beispiel 7g Eisen und Spinat auch 3mg.
Das Argument mit dem Eisen lässt sich daher nicht begründet unterstützen, da andere vegetarische Lebensmittel genauso viel oder sogar mehr Eisen enthalten.
Dennoch zu erwähnen, das Positive am Eisen im Fleisch: tierisches Eisen wird 2-3x besser aufgenommen als pflanzliches.
- Es ist regional verfügbar. Egal ob Winter oder Sommer, Fleisch ist regional in Österreich grundsätzlich in guter Qualität verfügbar- was man vom Gemüse und Obst leider nicht immer behaupten kann. Womöglich macht das Österreich zu einem Fleisch- Essland. Europäer sind auch gute Fleischverwerter, wie man in unserer Kultur auch erkennen kann.
- Fleisch enthält tierische Fette, die der Körper als Energielieferant heranziehen kann. Ja das stimmt- für schlechte Zeiten, Dürreperioden und Leistungssportler absolut eine Überlebensquelle. Für übergewichtige Bürohocker eher zu hinterfragen…
In Teil 2 erfahrt ihr DIE NEGATIVEN HARD FACTS und welche Fleischsorten wirklich richtig gesundheitsgefährdend sind…