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8 stressige Situationen mit Baby, aus denen ich gelernt habe

Und nun ist ein Jahr um. Ein Jahr, in dem sich mein Leben um 180 Grad gewendet hat. Von einer ambitionierten Fitness Managerin zur motivierten Vollzeitmama mit Schlafentzug, die an dem Po ihrer Tochter schnüffelt, ob die Windel wieder voll ist.

Ich habe in diesem Jahr viel gelernt über Babys, viel gelesen und beobachtet. Dadurch bin ich auf acht Punkte gestoßen, von denen ich froh gewesen wäre, wenn ich die Lösung vorher gewusst hätte. Vielleicht helfen sie ein paar Mamis da draußen, die gerade mit dem einen oder anderen Punkt hadern.

1) Jede Stillbeziehung ist hart erkämpft.

Die Geburt ist erledigt und schwupp, ist die Hauptaufgabe: Wie stille ich nun mein Kind? Ich hätte mir damals eine Stillberaterin nehmen sollen, dann hätte ich anfangs auf zusätzliche Flaschennahrung verzichtet. Tatsächlich ist es so, dass der Milcheinschuss erst ein paar Tage nach der Geburt eintritt- sagt dir nur keiner. Bis dahin benötigt das Kind keine argen Milchmengen, es wird nicht dehydrieren- auch das sagt dir keiner.

Stillmarathons sind ganz normal- Cluster Feeding genannt- hab ich auch erst später erfahren.

Nein, man hat nicht zu wenig Milch- das Baby nimmt seinen Job nur sehr wichtig: schlafen und trinken. Mehr kann es nicht und mehr darf man auch nicht verlangen. Und ja, leider benötigt es dafür Zeit – viiiiiiiiieeeeeeel Zeit. Manchmal kann es auch bis zu zwei Stunden für eine Mahlzeit dauern. Und ja, es tut anfangs weh. Die Brüste entzünden sich, die Brustwarzen sind wund- Ende nie, Verzweiflung nahe, am liebsten möchte man den Hut drauf hauen und abhauen. Wir können nichts anders tun außer beten, dass diese Phase bald endet. Und das tut sie. Bestimmt!

2) Wieso weint mein Kind im Kinderwagen?

Meine Nerven im Chaos. Anna – Sophie wehrte sich gegen den Kinderwagen- weg damit! Ich hab vorher geschwindelt, Baby’s Job ist nicht nur schlafen und trinken, sondern auch getragen werden- von Mami oder Papi. Sobald man das Kind nur andeutungsweise versucht ins Gitterbettchen oder Kinderwagen zu legen, wird man militärisch zur Sau gemacht. Das Baby hat Recht! Es hat ein überlebensstrategisches Programm gespeichert, der es davor hindert „vergessen“ und von Raubtieren gefressen zu werden. Kluges Baby! Arme Mama…

Aber dafür haben wir eine physiologisch artgerechte Babytrage gekauft und der Kinderwagen verstaubte mal die ersten 6 Monate im Keller…

3) Gestresst sein, weil das Baby weint.

Ja Baby, du darfst weinen! Anfangs dachte ich mir noch, nein bitte nicht weinen! Bitte Bitte NICHT! Und vor allem: Nicht in der Öffentlichkeit!! Was sollen die Leute von mir denken? Ich bin eine schlechte Mutter! Es hat mich total gestresst, weil mein Kind schrie und ich nicht wusste warum. Ich dachte sogar, mein Kind kann mich nicht leiden und will mich fertig machen.

Nein, dem ist nicht so. Seid ihr schon mal Achterbahn gefahren? Stellt euch die Achterbahn vor, mit Discomusik und Lichteffekten, stundenlang. Wie geht es euch nachher? Seid ihr da nicht auch mit den Nerven fertig und mitteilungsbedürftig? Richtig, genauso geht es dem Baby. Oft will es euch mitteilen, dass es überfordert ist. Die Drei- Monatskoliken (ich kann es schon nicht mehr hören) sind auch oftmals keine Koliken, sondern lediglich der Versuch eines kleinen Menschen die Welt zu inhalieren und zu verarbeiten. Und was machen wir? Quälen es zusätzlich mit Kümmelzäpfchen und Kümmeltee…und wir fragen uns, warum diese Arzneien nicht helfen und von außen bekommt man nur Empfehlungen was dem Bäuchlein helfen soll, die aber nichts bringen.

4) Hilfe, mein Baby will nicht essen!

Im September wurde unser Mädchen 6 Monate alt und ich natürlich hochmotiviert: So, jetzt gibt’s das erste Mal Beikost und bin gleich mal regelrecht enttäuscht worden. Wieso isst mein Kind nichts? Weil das Kind nicht weiß, was es mit dem Zeug anfangen soll! Ich hätte eigentlich noch 3 Monate warten können, bis Anna-Sophie wirklich mal motiviert ein paar Bissen gemacht hat und selbst heute, mit 1 Jahr schmeckt Mama’s Milch immer noch am Besten- who care’s? Mittlerweile hab ich mich damit abgefunden, dass sie keine große Esserin ist. Solang sie gesund ist, passt es für mich!

5) Kein Baby braucht motorische Nachhilfe.

Oft versucht man ja dem Baby zu helfen, wenn es versucht sie vom Rücken auf den Bauch zu Rollen oder sich wo hoch zu ziehen. Allerdings sollte man den Zwerg nicht in Positionen bringen, in die sie selbst noch nicht gefunden haben. Warum? Weil sie es nicht verstehen, sie verstehen auch nicht, wie sie da wieder zurück kommen und das sorgt oft für irritierendes Verhalten („Wieso zeigt mein Baby so komisches Verhalten? Ab zur Osteopathin…!“). Es ist wichtig für seine Entwicklung, dass es selbst darauf kommt. Ich habe schnell gelernt mich bei Anna’s Motorik nie einzumischen, wie sie krabbeln soll oder wie man sich hinsetzt, geschweige denn wie man sich hinstellt oder sogar Schritte macht. Ich wurde lautstark von ihr ermahnt  zu Zurückhaltung verdonnert, weil sie es selber machen möchte. Verstehe ich und dieses „ich will es selbst probieren“- Ding möchte ich ihr nicht austreiben. Ein weiterer Vorteil: ihre Muskeln können sich entsprechend der Belastungen und der Fortschritte entwickeln, das reduziert die Unfallgefahr. Klar, beim ersten Mal aufstehen riskiert jedes Baby mal mit dem Kopf am zuerst Boden aufzukommen, aber im Grunde können wir den Kleinen ruhig eine Ecke mehr Vertrauen schenken, und mehr zutrauen!

6) „Ist ja nichts passiert“!

Schon von Anfang dachte ich mir, das klingt einfach komisch. Kind stößt sich den Kopf und beginnt zu weinen. Ich kenne sogar Eltern, die konditioniert zu lachen beginnen, wenn sich das Kind wehgetan hat. Die meisten Empfehlungen richten sich danach, dass man dem Kind in dieser Situation nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken soll. Ich habe mir dann folgendes Szenario vorgestellt: Ich, in Gedanken, gehe durchs Esszimmer und bleibe mit der kleinen Zehe am Esstisch hängen- wer auch immer den da hingestellt hat. „HimmelArschundZwirnverflixter*****Piiiiiiep*“- na klar fluche ich und ja es tut weh. Mein Freund: Schaut nicht einmal auf und sagt kühl: „Ist ja nix passiert“. WTF? Oder noch besser: Er fängt an zu lachen und nimmt meinen Schmerz nicht ernst. Warum fluche ich? Weil ich den Schmerz einen Puffer geben möchte und mich mitteilen möchte. Wieso dürfen das Kinder nicht?

Eltern haben offensichtlich immer Angst, dass man das Kind verwöhne oder es zu wehleidig wird. Es soll schließlich keine Memme werden! Doch, was bringe ich dem Kind bei, wenn ich ihm klar mache, dass es seinen Schmerz ignorieren soll? Oder noch schlimmer, dass man lachen soll, wenn sich jemand weh tut? Ich möchte nicht, dass mein Kind ein anderes Kind auslacht. Ich möchte, dass meine Tochter zu dem anderen Kind hingeht und fragt, ob alles gut ist. Und das funktioniert nur, wenn ich es vorlebe.

Wenn sich mein Kind den Kopf stößt, geb ich ihm ein Zeichen, dass ich den Sturz gesehen habe und dass es schafft selbst wieder aufzustehen.

Im Vorhinein dem Kind einzureden, dass es keine Schmerzen hat finde ich doof. Wie kann ich denn das wissen? Kinder, die nach einem Sturz nach Aufmerksamkeit lechzen und wimmernd um Liebe flehen haben vielleicht ein anderes Problem mit ihren Eltern, zum Beispiel, dass sie sich vernachlässigt fühlen. Der Sturz ist dann meist nur der Auslöser für die Tränen, die eigentlich nicht dem Sturz gelten, sondern dem Versuch einfach mehr Liebe zu bekommen. Es kann aber auch sein, dass dein Kind einfach nur müde ist. Da wird selbst der falsche Löffel, den man ihm gibt zum absoluten Desaster.

7) Wir schaffen eine „Ja“- Umgebung.

„Nein, lass den Fernseher in Ruhe“, „Nein, die Lade bleibt zu“, „Anna, lass die Kabeln in Ruhe“… Sobald die Zwerge mobil werden wird’s nun ernst. Es sollten nicht babygerechte Gegenstände und Möbel ausziehen oder nach oben wandern. Ich habe versucht meiner Tochter eine spannende Umgebung zu schaffen und dafür gesorgt, dass sie alles haben darf, was sie in ihre Hände bekommen kann. Die Kästen habe ich ausgeräumt und Spielzeug oder ungefährliche Alltagsgegenstände für sie eingeräumt, was sehr aufregend ist. Bei uns daheim gibt es daher selten ein NEIN, was mir wichtig ist, weil es Mama und Kind nur stresst und man schränkt den Zwerg in seinem Forschungsdrang zu sehr ein (hemmt oft das selbstständige Spielen). Der Vorteil, die Kleinen sind immer irgendwie beschäftigt, das verschafft mir Zeit andere Dinge zu erledigen. Mein Motto: Solange es nicht gefährlich ist, darf sie alles haben. Dass die Kastentüren nun mal „beißen“ beim Schließen, muss sie sich selbst ausschnappsen mit den Türen. Und ja, sie darf dabei fluchen.

8) Der Rhythmus des Babys ist ab nun MEIN Rhythmus.

Anfangs wir noch so: „Ja, ich werde sie überall hin mitnehmen und ich lasse mich nicht daheim einsperren.“ Ich wollte zu den coolen Elternteilen gehören. Cool sein kann aber ganz schön anstrengend sein. Jetzt so: „Also Vormittags geht’s zwischen 11 und 1 und am Nachmittag ab 4. Tut leid, aber nach 19 Uhr ist Dienstschluss.“

Ich wurde eines besseren belehrt, denn ich habe gelernt, wenn man auf den Schlaf- Ess- Spielrhythmus des Babys keine Rücksicht nimmt, kriegt man es doppelt und dreifach zurück. Es folgen unruhige Nächten, schlechter Schlaf, Schreierei und Launenhaftigkeit. Daher passe ich die Aktivitäten an Anna’s Rhythmus an, das erleichtert das unterwegs sein enorm und man hat ein glückliches, fröhliches Baby an der Seite.

Die Trage ermöglicht zum Glück ein wenig Flexibilität im Alltag, so kann sie unterwegs auch gut schlafen.

 

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