Die Idee für die besten Rezepte entstehen bei mir großteils sehr spontan aus einer Not heraus, wie auch hier in diesem Fall: Samstag, sieben Uhr abends, die Geschäfte haben geschlossen und wir haben kein Brot zuhause für das traditionelle Sonntagsfrühstück. Was machen? Na klar, Brot einfach selber backen und schwupps, ist mir auch noch dieses ominöse Bio- Hanfprotein in die Hände gefallen, das seit Monaten auf Verwendung wartete. Und plötzlich, ist es in meinem Brotteig gelandet:
Hanfprotein steht im Aminosäurenprofil tierischen Lebensmitteln kaum nach, lediglich Lysin, als essentielle Aminosäure, weist die Menge Defizite auf. Das macht jedoch nichts, da wir unter Tags oder in einer Mahlzeit meist mehrere Eiweißquellen aufnehmen. So gleichen sich die Defizite eines Lebensmittel immer ganz gut aus. Dieses Brot liefert sogar Eiweiß aus Sonnenblumenkernen, Leinsamen und natürlich Dinkel.
100g Hanfprotein enthalten 30g Eiweiß, 4g Kohlehydrate, 8g Fett und fast 50g Ballaststoffe- da ist aber von Produkt zu Produkt unterschiedlich. Für mein Brot sind diese Werte ideal, den Proteinanteil zu heben. Es ist sehr leicht verdaulich und enthält super Omega 3 Fette- daher ist auch das Hanföl so gesund! Warum Eiweiß so wichtig ist in unserer Nahrung, erfahrt ihr hier. Auch der Nährstoffgehalt in Hanf muss sich nicht verstecken. Man findet zahlreiche Rezepte, in Shakes und Müslis, aber ich muss zugeben, Hanfprotein schmeckt nach Sand, oder Erde- ich bin da sehr ehrlich 🙂 Deswegen hat das Protein auch so lange auf seine Nutzung gewartet :). Für die Zutat im Brot ist es jedoch ideal, und kann ich auch nur wärmstens empfehlen.
Hier die Zutaten für 1 Brot: Backform:
- 450g Dinkelvollkornmehl
- 180g Hanprotein, zb. von Sportbionier (86g Eiweiß auf 100g!!!)
- 35g geschrotete Leinsamen
- 50g beliebige Kerne, zb. Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, auch Nüsse sind gut geeignet
- 1 Packg. Trockenhefe
- 500g lauwarmes Wasser
- 15- 20g Salz
- Brotgewürze, zb. Kümmelkerne, Fenchelsamen oder fertige Brotgewürzmischung
Zubereitung:
Mit der Küchenmaschine Mehl, Hanfprotein, Leinsamen, Kerne, Hefe, Gewürze und Salz verühren, bis alles gut verteilt ist. Danach unter regelmäßigem Rühren das Wasser eingießen und 5 Minuten gut durchkneten. Ich möchte hier großes Lob für meine Küchenmaschine aussprechen- die rührt den Teig sehr zuverlässig und selbstständig durch. Wenn man regelmäßig Brot bäckt, zahlt sich die Investition aus. Den Teig nun unter einem befeuchteten Tuch eine Stunde ziehen lassen. Ich muss aber zugeben, ich habe das diesmal ausgelassen und das Brot ist trotzdem super aufgegangen.
Die Brotform mit Fett ausstreichen und bei 180 Grad 45 Minuten backen, fertig! Brot backen und sogar manchmal einfacher als Kuchen backen 🙂
Nährwerte (bei 20 Scheiben enthält 1 Scheibe): 100kcal, 42g KH, 17g Eiweiß, 6g Fett
Na, habt ihr Appetit bekommen? Backt ihr Brot auch gern selbst? Hier habe ich auch noch ein leckeres Rezept für ein Dinkel-Nussbrot und ein Eiweißbrot.